3. Dezember 2024

Was ist der Raum und was ist Unendlichkeit?

V1.0

Raum ist ein virtuelles Ordnungsmodell im menschlichen Denken. Er ist nichts physikalisch körperlich Seiendes, weswegen er weder immer neu erzeugt, noch gekrümmt werden kann.

Unendlichkeit sagt, es gibt keine Grenze, hinter der es nicht mehr weiter geht.

Kartesisches Koordinatensystem
aus Wikipedia Stichwort Raum
CC BY-SA 3.0 31.05.2019

Der Raum unserer Anschauung wird auch euklidischer Raum genannt. Er hat die 3 vertrauten Dimensionen Länge, Breite und Höhe.

Im kosmologischen Standardmodell der Hauptströmung der Wissenschaft entstand der Raum erst mit dem Urknall. Vorher gab es keinen Raum wird postuliert.

Mit der Einsteinschen Relativitätstheorie (RT) erhielt der Raum eine weitere Dimension, die Zeit. Er wurde mit der Zeit zusammen zur Raumzeit und relativ. Der Raum würde durch die bisher noch weitestgehend unverstandene Eigenschaft der Masse, der Gravitation, gekrümmt, gestaucht und gestreckt werden können.

Die Quantentheorie (QT) beschreibt im Gegensatz zur RT die Welt im Kleinsten. Sie berücksichtigt die mikrophysikalische Struktur der Materie. In der QT verlieren die Begriffe „Raum“ und „Zeit“ gänzlich ihre Bedeutung. Es geht in der QT um Quantenzustände, die sich nicht mehr in der Raumzeit befinden, sondern in einem abstrakten mathematischen Raum, so bei Wikipedia Stichwort Raum 31.05.2019 nachzulesen.

In meinem Beitrag „Gab es den Urknall aus einem Punkt“ erläuterte ich meine Meinung zum Weltraum. Er ist nicht erst mit dem Urknall entstanden, es gab ihn schon immer und er hat eine unendliche Größe ohne Grenzen. Er ist nicht von physikalisch stofflicher Natur.

Wenn man sich den Abschnitt über die QT ansieht, wird klarer, wie die theoretischen Physiker sich den Anfang von Allem vorstellen. Es gab danach vor dem Urknall zwar keinen euklidische Raum, aber einen abstrakten mathematischen Raum. Der Raum unserer Anschauung und die Zeit sind dort überflüssig. Dann passt im Urknallmodell alles wieder zusammen. Der gesunde Menschenverstand sträubt sich bei dieser Vorstellung und ich werde ihn zugunsten eines abstrakten mathematischen Raummodells nicht aufgeben.

In meinem Weltbild ist der Raum eine abstraktes nur im menschlichen Denken verhaftetes Ordnungsmodell um materiellen Dingen eine Ausdehnung und einen Ort zuweisen zu können. Seine Größe lässt sich nur dann erfassen, wenn in ihm materielle Objekte vorhanden sind. Ohne sie, also über einen leeren Raum, wäre keine Aussage zur Größe möglich. Wenn wir also über einen unendlich großen Raum sprechen müssen wir auch die Existenz von unendlich vielen materiellen Dingen voraussetzen. Eine wie auch immer geartete Grenze würde ich trotz Allem nicht annehmen (damit die Welt der Urknalltheoretiker genug Platz hat sich auszudehnen).

Wenn ich an die unendliche Weite des Raums denke, kann ich mir eher ein Weiter und Weiter und Weiter… vorstellen, als eine Grenze, hinter der es nicht mehr weitergeht. Da käme wieder die Frage nach dem Dahinter auf. Die Vorstellung von einer Urexplosion vor endlicher Zeit von einem Punkt aus, erzeugt so ein Bild von einer Grenze durch eine kugelförmigen Explosionsfront. Davor nur leerer Raum und dahinter mit inflationärer Wahnsinnsenergie durch Urimpuls und Raumneubildung angetriebene Materie.

In der Weite des Unendlichen Weltraums könnte die Materie eine sehr unterschiedliche Dichteverteilung aufweisen. Von sehr dicht und heiß, bis zu sehr weit voneinander entfernt und kalt. In dieser Weite ließen sich viele Beobachtungserklärungen unterbringen.

Eine Schlussfolgerung meiner Annahme der Natur des Raumes als Ordnungsmodell wäre auch, dass er ohne vorhandene materielle Dinge im eigentlichen Sinne garnicht existent ist. Einfach ausgedrückt resultiert daraus: Was nicht physikalisch dinglich existiert, kann auch nicht gekrümmt werden.

Die Wissenschaftler verbinden ihre neuen Erkenntnisse über das Higgsfeld derzeit wieder mit einem Ätherbegriff. Danach bestünde Raum aus Raumäther (hat nichts mit Äther als Lichtträger zu tun). Ob man nach der Theorie dann eher versteht, dass Raum gebogen werden kann, bleibt abzuwarten. Bis dahin glaube ich an den Raum als Ordnungsmodell und daran, dass er keine Grenzen hat.